Im Schatten zweier Weltkriege
Erster Weltkrieg 1914 bis 1918
Die Jahre nach der großen Jubiläumsfeier von 1910 standen bereits im Banne des drohenden ersten Weltkrieges. Die politische Einkreisung Deutschlands zeichnete sich am Horizont immer deutlicher ab. Gewiss herrschte Wohlstand im Lande, aber wer mit wachen Sinnen den Geschehnissen folgte, vernahm das ferne unterirdische Grollen einer eisenstarrenden Zeit.
Der Schützen-Maskenball von 1911 ließ freilich noch nichts davon ahnen. Hoch schlugen die Wogen des Frohsinns. Die festliche Veranstaltung im Schießhaus führte die Teilnehmer um hundert Jahre zurück in jene Tage, wo Lichtenfels zu dem umstrittenen Begleitnamen "Klein-Paris" kam. Damals wurden die Lichtenfelser vom bayerischen Staat für ihre alten Holzrechte abgefunden. Jeder forstberechtigte Hausbesitzer erhielt drei bzw. sechs Tagwerk Waldbestand als Ablösungsgrundstock zugewiesen. Das war ein Geschenk, mit dem viele Bürger nichts anzufangen wussten. So setzte man den weiten Wald, der von der neuen Coburger Staatsstraße bis zum Weiler Hammer und fast bis Seehof reichte, in Geld um. Ein flüchtiger Wohlstand zog in den Mauern der Stadt ein. Die Bürger feierten Feste. Was Küche und Keller zu bieten hatten, wurde genossen. Wein und Bier flossen in Strömen. Jedoch der Rausch der Freude währte nicht allzu lange. Schon wenige Jahre später war die Stadt ärmer denn je. Ein Notstand zog ein, der erst nach dem Bahnbau 1844/45 langsam wieder verebbte. Dieser göttliche Leichtsinn unserer Ahnen wurde für eine kurze Nacht zu neuem Leben erweckt. Der Ball war ein durchschlagender Erfolg. Ein Lichtbild, ein Geschenk von Hans Diroll, das 51 Teilnehmer festhält, befindet sich als heitere Erinnerung im Stadtarchiv. Es zeigt die frohe Ausgelassenheit unserer Schützen.
Ende Oktober 1911 wurde auch ein alter Brauch zu neuem Leben erweckt, der schon im 17. Jahrhundert in Übung war. Die Lichtenfelser Scharfschützen statteten dem Staffelsteiner Freihandschützenverein einen Freundschaftsbesuch ab. Das "Staffelsteiner Tagblatt" schrieb über dieses Ereignis ganz im Zeitgeist jener Tage: "Es waren Damen und Herren aus den vornehmsten Kreisen von Lichtenfels, die abends unser Schützenheim, das gastliche Haus unseres Schützenmeisters Herrn Hoflieferanten Ambros Brütting, belebten. Die Eleganz der Toiletten, der ungezwungene heitere und doch vornehme Ton der illustren Corona harmonierte vorzüglich mit dem stilvoll restaurierten Saale. Von den Staffelsteiner Vereinsmitgliedern hatten sich auf persönliche Einladung ebenfalls eine stattliche Anzahl Herren und Damen eingefunden, die kräftig in die gemeinsam gesungenen Liedertexte mit einstimmten und die besonderen musikalischen und gesanglichen Darbietungen der nachbarlichen Schützen durch stürmischen Applaus würdigten.
Die Herren Schützenmeister Schardt, Lichtenfels, und Ambros Brütting, Staffelstein, hoben in kernigen Trinksprüchen das schöne Einvernehmen der Kgl. priv. Schützengesellschaft Lichtenfels und des Staffelsteiner Freihandschützenvereins hervor mit dem Wunsche, dass es allzeit so bleiben möge. Der Abend wurde mit einem Tanzvergnügen heiter beendet, wozu die Lichtenfelser Schützen sechs Mann Musik mitgebracht hatten.
Anlässlich des Freischießens, am 14. Juli 1912, wurden drei Jubilare für 50- bzw. 25jährige Zugehörigkeit geehrt: Alt-Bürgermeister Adam Wenglein (50 Jahre), Job. Baptist Dehler und Heinrich Schardt (je 25 Jahre). Das blendend weiße Gedeck sowie den reichen Tafelschmuck zum Festessen stellte Kommerzienrat Georg Krauss aus seiner Schatzkammer. Wenglein erhielt einen prachtvollen Sessel, Dehler einen silbergravierten Spazierstock und Schardt eine wertvolle Standuhr. Die vielen Reden und Trinksprüche, die bei diesem Anlass gehalten wurden, atmeten noch den unbeschwerten Geist reichen Wohlstandes und langer Friedensjahre. Wenglein, ein alter deutscher Burschenschaftler, führte, gleichwie Schützenkommissar, Bezirksamtmann Dr. Hofmann, den Teilnehmern die große Einigung des deutschen Volkes vor Augen. Es war, wie ein Berichterstatter schrieb, eine Festivität, bei der man lachen und weinen konnte. Der Andrang sowohl zu diesem Schützenfest, wie zu den folgenden von 1913 und 1914 war ungeheuer. Die alte Anziehungskraft des Lichtenfelser Freischießens bewährte sich in selten schöner Weise.
Schützenhaus-Saal wird Militärlazarett
Der erste Weltkrieg, der am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreichs an Serbien eingeleitet wurde, beendete für mehr als vier Jahre jede praktische Tätigkeit der Schützengesellschaft. Bereits in der ersten Dezemberhälfte 1914 wurde das Schießhaus von der Heeresverwaltung beschlagnahmt und als Militärlazarett zur Unterbringung verwundeter Krieger eingerichtet. Insgesamt konnten 28 Kranke aufgenommen werden. Das Lazarett wurde bis Kriegsende aufrechterhalten. Seitens des Roten Kreuzes wurde für diese Jahre zwar insgesamt ein Pachtbetrag von 5000 Mark entrichtet, da die Instandsetzung des Hauses nach Aufhebung des Lazaretts aber insgesamt 4921,76 Mark verschlang, blieb der Schützengesellschaft nur ein scheinbarer Überschuss von rund 78 Mark. In den Kriegsjahren war auch kein Mitgliederzugang zu verzeichnen. Erst 1919 traten wieder 25 Herren neu der Gesellschaft bei. Ebenso musste in den Jahren 1915-1918 auf die Durchführung der Schützenfeste verzichtet werden.
Für den damals herrschenden abnormen Zustand nur ein Beispiel!
Im Jahre 1918 wurde u.a. der Kupferblitzableiter auf dem Schießhaus von der Heeresverwaltung beschlagnahmt und abgenommen. Dafür wurde eine Entschädigung von 100,65 Mark gewährt. Als Ersatz musste ein Blitzableiter aus einfachem Draht beschafft werden. Die Montierungskosten für diesen Notersatz beliefen sich allein auf 264 Mark.
1914 bis 1918 Das Schützenhaus wird Militärlazarett |
Weltwirtschaftskrise
Nach fünfjähriger Pause konnte am 3. August 1919 erstmals wieder das "Freischießen", jedoch nur bei dreitägiger Dauer durchgeführt werden. Der Chronist würdigte das Schießen mit folgenden Worten: es war das Altgewohnte, anmutige, so viel Jahre vermisste Bild, das der Festzug, der sich unter den Klängen der Bamberger Militärmusik und unter Teilnahme der eingeladenen Vereine nach dem Schießanger bewegte; und doch war - etwas anders wie sonst. Die Zeiten haben sich geändert und auch die Menschen. Die reine Festesfreude und Stimmung kam nicht zum Durchbruch. Der erste Schützenmeister Kommerzienrat Krauss streifte bei der Preisverteilung die durch den unglücklichen Kriegsausgang herrschende Stimmung und erklärte, das Schützenmeisteramt habe sich trotz dieser Sachlage in der Frage der Abhaltung des Volksfestes von dem Gedanken leiten lassen, sowohl den berechtigten Ansprüchen der Mitglieder, als auch einer alten Tradition Rechnung zu tragen.
Im Jahre 1920 wurde die elektrische Beleuchtung im Schützenhaus restlos erneuert und modernisiert.
Das Schützenfest 1921 stand bereits im Zeichen der Inflation.
Die Gesamteinnahmen betrugen zwar 48.564,21 Mark, die Ausgaben jedoch kletterten ebenfalls fast auf die gleiche Höhe, 46.125,25 Mark, hinauf, so dass gerade noch eine Abgleichung möglich war.
Noch schlimmer war der Stand beim Freischießen im Jahre 1922:
Einnahmen.........104.610,91 Mark
Ausgaben.............98.454,95 Mark
Kassenbestand.......6.155,96 Mark
Völlig aus den Angeln gehoben wurden aber alle Verhältnisse im Jahre des Inflationswahnsinnes 1923. Die Abschlussrechnung dieses Vereinsjahres ergab an Einnahmen 236 Billionen-, 449 Milliarden, 024 Millionen und 923.382 Mark und sechs Pfennig. Mit einem Kassenbestand von 207 Billionen wurde die Rechnung abgeschlossen. Aber eine Monteurstunde kostete damals allein 51.000 Mark und eine Sicherungspatrone, geliefert von der Überlandzentrale 330.000 Mark. Trotz eines ungeheuren Überschwanges an Papiergeld, war die Gesellschaft praktisch von allen Betriebsmitteln entblößt. Erst die Jahre 1924 und 1925 stellten das wirtschaftliche Gleichgewicht wieder her.
Die Jahresabgleichung für 1924 zeigt:
in Einnahmen............12.365,03 Mark
in Ausgaben................9.033,96 Mark
Überschuss.................3.331,07 Mark
Im Jahre 1925 stiegen die Umsätze:
Einnahmen................16.078,25 Mark
Ausgaben..................14.117,71 Mark
Kassenbestand...........1.960,54 Mark
War das Schützenfest über hundert Jahre lang unbestritten der alleinigen Verantwortung der Schützengesellschaft überlassen und gewissermaßen zu einem Privileg der Scharfschützen geworden, so zeigten sich 1925 im Stadtrat Bestrebungen, die dieses uralte Herkommen zu beschneiden oder aufzuheben beabsichtigten. Am 25. Mai 1925 fasste der Stadtrat den Beschluss, mit der Schützengesellschaft Verhandlungen auf der Basis einer Entschädigung für die Überlassung des Angers zum Freischießen zu führen. Vierzehn Tage später, am 8. Juni 1925, wurde dieses Vorhaben nach mündlichen Verhandlungen jedoch wieder aufgehoben und die Lösung der Frage auf einen unbestimmten, späteren Zeitpunkt verschoben.
Am 20. September 1925 konnte die Scharfschützengesellschaft zu einer seltenen Ehrung schreiten. Ehrenschützenmeister Kommerzienrat Georg Krauss feierte das Goldene Schützenjubiläum. Mit warmen Worten wurden die hohen Verdienste des Jubilars um die Schützensache hervorgehoben. Der Vorsitzende des oberfränkischen Schützenbundes Dr. Richter, Bayreuth, übermittelte aus diesem Anlass ein Glückwunschtelegramm vom Protektor des Bayerischen Schützenverbandes, Prinz Alfons von Bayern. Der Jubilar wurde zum Ehrenschützenmeister des oberfränkischen Schützenbundes ernannt und ihm zugleich die Ehrenschleife des Verbandes (Prinz-Alfons-Erinnerungszeichen) überreicht. Die Coburger Kapelle Mäurer umrahmte den festlichen Abend in würdiger Weise. Bei gleichem Anlass wurde ferner der 25jährigen Zugehörigkeit der Mitglieder Heinrich Schardt, Hieronymus Bähr und Paul Popp gedacht. Das Deutschlandlied beschloss den offiziellen Teil dieser würdevollen Zusammenkunft.
Das Jahr 1926 brachte eine Verbesserung der Abortverhältnisse im Schießhaus. Im darauf folgenden Jahr folgte der Bau eines Kleinkaliberschießstandes.
Besondere Bedeutung hatte das Jahr 1927. Die Scharfschützen griffen den 1872 mit großem Erfolg erstmals durchgeführten Gedanken der Abhaltung eines Kinderfestes in Verbindung mit dem Freischießen wieder auf. Am Sonntag, den 28. August 1927, sammelte sich die Lichtenfelser Jugend in der Äußeren Kronacher Straße zum Festzug, der über den Marktplatz zur Coburger Straße auf den Schützenanger geführt wurde. Die Knaben, ausgestattet mit weiß-blauen Fähnchen, die Mädchen in weißen Kleidern, so setzte sich um 15 Uhr der Zug in Bewegung. Mitglieder der Scharfschützengesellschaft in schmucker Schützenjoppe und Jägerhut, das uniformierte Pfeifer- und Trommlerkorps der Freiwilligen Sanitätskolonne, die Vereinigte Musikkapelle Michelau in schwarzer Wichs, Gendarmeriebeamte, Schutzleute und Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne in Uniform, sowie Turner in grauer Joppe lockerten den langen Zug auf. Aber auch schmucke Kindergruppen, so der 11 Hochzeitslader" und eine Radfahrergruppe waren vertreten. Ferner die Turnerjugend in weißem Anzug, eine Kindergruppe in Rokoko-Tracht, ein Miniaturauto mit Blumenschmuck, eine Gruppe guirlandentragender Mädchen und der Prachtwagen mit einer Blumenkrone. Auf dem Festplatz begrüßte zweiter Bürgermeister Fickentscher namens der Stadt die fröhliche Kinderschar und beglückwünschte sie zu ihrem ersten Kinderfest in Lichtenfels. Der Dank des Redners galt der Scharfschützengesellschaft, die das Fest so herrlich durchgeführt hatte.
Obwohl die Stadt im darauf folgendem Jahr mit Rücksicht auf ihre ungünstige finanzielle Lage die Gestellung eines Zuschusses ablehnen musste, konnte das Kinderfest doch auch 1928 wieder mit bestem Erfolg durchgeführt werden. An freiwilligen Spenden gingen 416 Mark ein, so dass das Werk zunächst gesichert blieb. In den folgenden Jahren wurde das Kinderfest zu einem festen Bestandteil des Freischießens. jeweils der Donnerstag gehört nunmehr zur Freude der Stadt und des Umlandes restlos der Jugend.
Der Kleinkaliberstand wurde am 3.Februar 1928 dem Krieger- und Veteranenverein zur Ausbildung der Jugend im Waffensport überlassen.
Im Wirtschaftsnotjahr 1932 stellte die Scharfschützengesellschaft der Stadt 200 RM. zur Verfügung. Rechtskundiger Bürgermeister Ullenberger dankte aus diesem Anlass mit folgenden Worten: "Wir bestätigen Ihnen die Einzahlung von RM. 200.- für die diesjährige Winterhilfe und sprechen Ihnen für diese hochherzige Spende, die Sie in geradezu vorbildlicher Weise durch selbstlosen Verzicht auf Ihr diesjähriges Faschingsvergnügen ermöglichten, den herzlichsten Dank aus".
Gleichschaltung der Gesellschaft
Das Jahr 1933 brachte mit der Machtübernahme durch Hitler die Gleichschaltung der Gesellschaft im Sinne der Richtlinien der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Der Versuch, diesem Eingriff nach Möglichkeit sich zu entziehen, blieb erfolglos. Noch am 3. März 1933 lehnte 1. Schützenmeister Wilhelm Fickentscher die offizielle Teilnahme der Scharfschützen an einer öffentlichen Parteikundgebung ab. Der Deutsche Schützenbund, so schrieb er, stehe mit seinen Schützenvereinen auf vaterländischem Boden, die Teilnahme an politischen Kundgebungen sei deshalb nur möglich, wenn die Regierung oder die Gesamtheit der vaterländischen Verbände zu einer Veranstaltung aufrufe.
Am 14. Mai 1933 folgte innerhalb der Gesellschaft die Gründung einer Kleinkaliberabteilung. Ihre Aufgabe war es, den Sport in den Reihen der Jugend zu pflegen und durch diese Jungschützenabteilung der Altschützengesellschaft den erforderlichen Nachwuchs zu sichern.
Die entscheidende Generalversammlung mit der Tagesordnung "Umstellung der Satzungen auf das Führerprinzip" fand am 17. November 1933 im Schützenhaus statt. Der 1. Schützenmeister Udo Krauss gab die vom Führer des Deutschen Schützenbundes für die Neugestaltung der Schützengesellschaften herausgegebenen Richtlinien und Vorschriften bekannt. Bisher war die Bayerische Schützenordnung von 1868, zuletzt in der revidierten Fassung von 1903, für die Gesellschaft gültig gewesen. Die neuen Satzungen, die in der Hauptsache auf die Durchführung des Führerprinzipes ausgerichtet waren (Wahl eines Führers, seines Stellvertreters und zweier Kassenprüfer, während Beiräte und Mitarbeiter vom Führer bestimmt wurden), wurden von der Gesellschaft angenommen. Auf die Beibehaltung des guten alten Namens "Kgl. privil. Scharfschützen-Gesellschaft" wurde Gewicht gelegt. Da jedoch das königliche Privilegium durch die neuen Verhältnisse praktisch unwirksam wurde, führte man vorerst gewissermaßen provisorisch den Namen "Privil. Scharfschützen-Gesellschaft Lichtenfels" ein. Udo Krauss fand bei dieser Versammlung herzliche Worte des Dankes an das ehemalige bayerische Königshaus für die Förderung, die es der Gesellschaft stets hatte angedeihen lassen. Die Wahl eines Führers schien zunächst auf unüberwindliche Schwierigkeiten zu stoßen, da Udo Krauss die Leitung der Gesellschaft nicht mehr übernehmen wollte. Schließlich musste er sich aber doch der einmütigen Willensäußerung seiner Schützenfreunde beugen. Als Stellvertreter wurde der bisherige 2. Schützenmeister Hans Frank gewählt. Durch die Wahl dieser beiden Persönlichkeiten war ohne wesentliche Erschütterungen der gedeihliche Fortbestand der Gesellschaft auch unter den veränderten Verhältnissen gesichert. Der Wille der übergroßen Mehrheit der Mitglieder ging dahin, die Gesellschaft abseits der Tagespolitik im alten sportlichen und kameradschaftlichen Geist fortzuführen.
Anfangs März 1933 beteiligte sich die Scharfschützengesellschaft auch an der Feier des 75. Geburtstages von Ehrenschützenmeister und Geheimen Kommerzienrat Georg Krauss. Dieser dankte in einem überaus herzlich gehaltenen Schreiben für die ihm zuteil gewordenen Ehrungen.
Die Totalitätsansprüche der NSDAP auf allen Gebieten erzeugten zweifellos indirekt eine ernste Lähmung sämtlicher damals bestehender Vereine. Auch die Scharfschützengesellschaft erkannte diese Gefahr, was aus dem Rundschreiben des 1. Schützenmeisters Udo Krauss hervorging, das er anlässlich des Freischießens am 12. Juli 1934 bei den Mitgliedern in Umlauf setzte:
"Kein Aktiver darf beim Schützenauszug fehlen. Nur allertriftigste Gründe können in diesem Jahr Geltung haben für die Nichtbeteiligung am Schützenzug. Wir müssen durch eine imposante Beteiligung an unserem Freischießen und insbesondere auch wieder am Schützenauszug der Bevölkerung zeigen, dass wir noch Lebenswillen und Lebensberechtigung haben, dass wir nach wie vor treu und mit Interesse zu unserer Schützensache stehen.
Das Jahr 1934 brachte auch eine Neuorganisation des Schützenwesens. Der Schützenkreis Oberfranken im Gau Franken setzte sich nunmehr aus 5 Kreisen zusammen:
A. Kreis I (Kronach, Teuschnitz)
B. Kreis II (Kulmbach, Stadtsteinach)
C. Kreis III (Bayreuth, Berneck, Pegnitz)
D. Kreis IV (Coburg, Lichtenfels, Staffelstein)
E. Kreis V (Bamberg, Eberrnannstadt, Forchheim, Höchstadt a. d. A.)
Zum Kreissportleiter des Kreises IV wurde Schützenmeister Udo Krauss, Lichtenfels, ernannt.
Dem Kreis IV gehörten folgende 10 Vereine an: Schützengesellschaft Coburg, Privil. Schützengesellschaft Lichtenfels, Schützengesellschaft Neustadt, Schützengilde "Jägersruh" Neustadt, Schützengesellschaft Rodach, Teschin-Schützenverein Rodach, Privil. Schützengesellschaft Sonnefeld, Schützengesellschaft Weidhausen, Teschin-Schützenverein Lempershausen bei Rodach und die Schützengesellschaft Marktzeuln.
Schützenfest Schießprogramm 1934 |
Ab März 1935 wurde jedoch dieses Regelung wieder aufgehoben und die hiesige Privil. Scharfschützengesellschaft dem Gau Bayerische Ostmark des Deutschen Schützenbundes, Sitz Regensburg, zugeteilt. Als Vertrauensmann für Turnen und Sport im Kreis Lichtenfels wirkte bis 1945 Steueramtmann Christian Ackermann, Lichtenfels/Weismain.
Beim Schützenfest 1935 wurden erstmals Mannschaftskämpfe im Kleinkalibersport durchgeführt. Aufgerufen hierzu wurden alle Formationen der NSDAP sowie alle Schießsport treibenden Organisationen und Vereine. Erzielt sollten weniger Spitzenleistungen Einzelner werden, als vielmehr gute Gemeinschaftserfolge. An diesem Mannschaftsschießen nahmen teil die SA, der Arbeitsdienst, der Bahnschutz, die SS, das Fliegerkorps, der Postschutz und die Kraftfahrkorps-Verbände.
Bei erwähntem Schützenfest, das 125. seit Bestehen der Gesellschaft, nahmen am herkömmlichen Auszug erstmals auch die politischen Formationen der NSDAP teil. Vom Jungvolk und der Hitlerjugend bis zur Arbeitsfront und den vielen Sturmabteilungen war alles vertreten. Es war wieder ein echtes Volksfest. Schützenmeister Udo Krauss konnte bei seinem Rückblick auf den Verlauf des Schießens befriedigt feststellen, dass mehr als 200 Schützen zum Schießsport angetreten waren, eine für Lichtenfels über alles Erwarten große Zahl.
Gerade diese Verbreiterung war für den Stadtrat entscheidend, zu prüfen, ob nicht forthin die Stadt als Träger des Schützenfestes auftreten sollte. Am 30. April 1936 übermittelte der Bürgermeister der Schützengesellschaft folgendes Schreiben: "Ich gebe Ihnen heute schon hiervon Kenntnis, dass die Stadtverwaltung beabsichtigt, das diesjährige Schützenfest von sich aus zu gestalten und als allgemeines Volksfest zur Durchführung zu bringen". Selbstverständlich war man in Schützenkreisen nicht gewillt, das gute alte Recht aus der Hand zu geben. So antworteten die Schützenmeister am 12. Mai 1936, eine Übernahme des Schützenfestes für dieses Jahr könne keinesfalls in Frage kommen, da die Vertragsabmachungen und sonstigen Vorbereitungen längst abgeschlossen wurden, es sei denn, die Stadt übernehme alle Verpflichtungen der Scharfschützengesellschaft. Gleichzeitig sah sich die Scharfschützengesellschaft veranlasst, ihre Bedenken gegen das Vorhaben des Stadtrats zu äußern. Unter Hinweis auf die mehr als hundertjährige Tradition bedauerte man, an einer Veranstaltung, die zwar den Namen "Freischießen" trage, in Wirklichkeit aber nur zu einem inhaltslosen Volksfest werden solle, nicht mehr mitwirken zu dürfen. Die Schützengesellschaft halte daran fest, ihr traditionelles Schützenfest selbst zu veranstalten und durchzuführen.
Bei der üblichen Eröffnungsfeier des Freischießens, am 12.Juli 1936, kam 1. Schützenmeister Udo Krauss in der Festansprache nochmals auf diese Bestrebungen zurück. Er führte aus, vor nicht langer Zeit wollte es scheinen, als ob das Schützenfest 1935 das letzte seiner Art gewesen sein sollte. Dann aber ist es in wohlwollenden Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und maßgebenden Herren der Partei und der Gesellschaft anders gekommen. Die Schützengesellschaft dankt für das bewiesene Wohlwollen und Entgegenkommen. Sie wird dafür sorgen, dass das Schützenfest den Charakter eines allgemeinen Volksfestes behält und jeder Volksgenosse von "seinem Fest" sprechen kann, welches Schützen- und Volksfest zugleich bleiben solle.
Die Generalversammlung im März 1937 nominierte auf Vorschlag des scheidenden Vereinsführers Udo Krauss zu seinem Nachfolger den zukünftigen Bürgermeister der Stadt Lichtenfels, Wilhelm Krautheim.
Die Mitglieder sahen in ihm den Garanten für den Fortbestand der Lichtenfelser Schützensache im Sinne alter bewährter Traditionen. Die nächsten Jahre standen im Zeichen einer beachtlichen Aufwärtsentwicklung des gesellschaftlichen Lebens und des Schießsportes. Wider Erwarten erlebte die Gesellschaft einen bemerkenswerten Mitgliederzuwachs.
Das Jahr 1937 brachte verschiedene Verbesserungen in der Schießhausküche. Ferner wurde das Schützenfest durch Angliederung eines "heiteren Kinderfestes" um einen Tag verlängert. Letzterem war ein voller Erfolg beschieden. Allgemein wurde die Erwartung ausgesprochen, das Kinderfest möge nun endgültig zu einer bleibenden Einrichtung werden. Zur Durchführung des Kinderfestes wurden aus Vereinsmitteln eigens 600 Mark aufgewendet.
Als Neuerung folgte in diesem Jahr am 16. Dezember 1937 auch die Durchführung eines Hubertusschießens.
Verschiedene Bauarbeiten mussten 1938 in Angriff genommen werden. So erfolgte die Umgestaltung des Einganges, ferner der Bau eines neuen Schießstandes mit Blenden sowie die Erweiterung des Kleinkaliberschießstandes.
Das Schützenfest 1938 wurde auf die Dauer von acht Tagen ausgedehnt. Der Freitag, der bei dieser Regelung an sich zu einem ruhigen Tag geworden wäre, konnte durch Einschaltung des großen Feuerwerkes zu einem Hauptanziehungspunkt gestaltet werden. Kinderfest und Feuerwerk brachten unerwartet reichen Besuch.
Nur wenige Wochen vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges konnte in der zweiten Julihälfte 1939 das Schützenfest nochmals im vollen Glanz durchgeführt werden. Aus diesem Anlass wurde das so genannte Esszimmer umgebaut und wesentlich verbessert. Am Kinderfest beteiligten sich erstmals auch die Schulen der Nachbarorte Kösten, Mistelfeld, Schney, Seubelsdorf und Trieb, wobei die einzelnen Klassen eigene farbenfrohe Gruppen stellten.
Die Festkonzerte bestritten unter lebhafter Zustimmung der Allgemeinheit wieder zwei Militärmusikkapellen, das Luftwaffen-Musikkorps Eger mit Musikmeister Popp und das Reitermusikkorps Bamberg mit Musikmeister Heinlein.
Schützenfest Programm 1939 |
Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945
Der zweite Weltkrieg führte abermals zu einer Lähmung der Vereinsarbeit. Von Februar bis August 1940 nahm ein Landesschützenbataillon das Schützenhaus in Anspruch. Im Dezember 1940 zogen Teile des Infanterie Batallion Hermann ein. Diese Truppe benutzte auch die Schießstände. Am 3. April 1941 verließ das Batallion Hermann wieder die Stadt.
Wenn auch während des Krieges an eine Durchführung des Freischießens nicht zu denken war, konnten doch die Schießübungen in beschränktem Umfang weitergeführt werden. Als Ersatz wurde am 11. April 1942 für das Kriegs-Winterhilfswerk ein Opferschießen unter Mitwirkung des Infanterie-Ersatz-Regimentes 231 unter Musikkorpsführer Stabsfeldwebel Hacker veranstaltet. Ferner fand am 26. Juli 1942 ein Kriegsschießen statt. Geschossen wurde mit Scheibengewehr, Wehrmannsbüchse und Kleinkaliber.
An letzterer Veranstaltung nahmen auch Mitglieder der Schützengesellschaften Altenkunstadt, Ebensfeld, Marktzeuln, Michelau, Schney und Weismain sowie die Zimmerstutzenschützen Lichtenfels und Angehörige der Reichsbahn Lichtenfels teil.
Am 24. Oktober 1943 konnte nochmals ein Kriegsabschießen und am 30. April 1944 auch ein SA-Wehrschießen auf den Scheibenständen abgehalten werden, obwohl das Schießhaus ab 16. August 1943 der Landkreisverwaltung (Rotes Kreuz) als Reservekrankenhaus zur Verfügung stand.
Während der 2. Schützenmeister Willy Peter in Abwesenheit des zum Kriegsdienst eingezogenen 1. Schützenmeisters Wilhelm Krautheim die Scharfschützengesellschaft glücklich über den Krieg hinüberbrachte, betreute Jugendwart Josef Zitzmann eine beachtlich starke, bis zuletzt begeisterte Jungschützenabteilung.
Abgesehen von den vielen Einquartierungen und Luftalarmen und trotz der oft einschneidenden kriegswirtschaftlichen Maßnahmen, lief das Leben im zweiten Weltkrieg in Lichtenfels an sich geordnet weiter. Erst am 23. Februar 1945, um 12.44 Uhr, bereitete ein Luftangriff, ausgeführt von zwölf feindlichen Flugzeugen, auf den hiesigen Güterbahnhof dem örtlichen Frieden ein Ende. Sechs Wochen später, am 12. April 1945, erfolgte die Besetzung der Stadt durch Verbände der dritten amerikanischen Armee. Drei tapfere Bürger (Rechtsanwalt und zweiter Bürgermeister Baptist Hofmann, Metzgermeister Hans Krug und Braumeister Max Stinglwagner) verhinderten durch rechtzeitige Übergabe eine sinnlose Zerstörung der Stadt und wohl auch des fast direkt am Main liegenden Schützenhauses, denn bei der kurzen Beschießung, welche der Besetzung vorausging, wurden am Anger acht Anwesen eingeäschert.
Große Flüchtlingsmassen wälzten sich von Osten her in die Stadt. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich und stieg bald auf mehr als 12.000. Schwierige Probleme mussten hinsichtlich der Unterbringung und Versorgung gemeistert werden. Viele der Vertriebenen waren bei Privatpersonen untergebracht, andere wohnten in Baracken oder in öffentlichen Gebäuden.
Der Krieg ging seinem Ende entgegen. Der totale Zusammenbruch zeichnete sich an allen Fronten und in der Heimat ab.
Trotz der verschiedenartigen Verwendung konnte das Schießhaus in seiner Inneneinrichtung glücklich über diese Jahre hinweggebracht werden. Dies änderte sich aber jäh Mitte April 1945, als mit der Besetzung der Stadt durch die Amerikaner vorübergehend viele Ostarbeiter, die sich hier befanden und die noch aus den umliegenden Dorfschaften Zuzug erhielten, vom Schießhaus Besitz ergriffen. Nun wurde nach Herzenslust geplündert und zerstört. Die deutschen Polizeikräfte waren außer Dienst gesetzt und machtlos. In diesen Tagen ging das alte wertvolle Scheibenmaterial bis auf wenige Stücke restlos verloren. Auch der Bestand des Schützenarchivs, das in einem feuersicheren Stahlschrank verwahrt war, musste Haare lassen. Ab 26. Juli 1945 wurde das Schützenhaus als Massenquartier zur Unterbringung von Flüchtlingen herangezogen sowie gleichzeitig der zweite Bürgermeister Johann Unrein als Treuhänder für das Schießhaus bestellt. Jedoch die Wunden, die 1945 dem Schießhaus geschlagen wurden, konnten für eine Reihe von Jahren nicht geschlossen werden.
Der Wiederaufbau
Die Privil. Scharfschützengesellschaft war praktisch ausgeschaltet. Sie bestand nicht mehr, sie war auch ohne rechtliche Vertretung.
Ende 1945 wird von den Amerikanern im Schützenhaus ein Jugend- und Diskussionstreff eingerichtet. Die Besatzungsmacht will der neuen deutschen Jugend das Haus als Begegnungsort, als selbstverwaltetes Jugendzentrum unter US Aufsicht, schenken. Doch so einfach lassen sich Besitzrechte eines zunächst als wehrsportlich-militaristisch eingestuften und somit verbotenen Schießvereins nicht durchsetzen.
Keinesfalls abgestorben war aber der gute alte Schützengeist. Der Wille, das Schützenwesen wieder zu neuer Blüte zu wecken, lebte sowohl bei der Stadt, wie bei allen Mitgliedern.
Da das Ziel unter der Besatzungsmacht auf dem geraden Wege nicht zu erreichen war, musste zunächst versucht werden, einen Übergangszustand zu schaffen durch Bildung einer Vereinigung, die für Wart und Pflege des Schießhauses sorgte und auf diese Weise dessen Besitzstand sicherte. Dieser Schritt gelang am 29. April 1948 durch Bildung des "Gesellschaftsvereins Lichtenfels". Die Gesellschaft bezeichnete sich als gemeinnützig und unpolitisch. Sie bezweckte die Pflege und Förderung kultureller Veranstaltungen im Schützenhaus. Weiter bezeichnete der Verein es als seine Aufgabe, die Rechte seiner Mitglieder auf das Vermögen der ehemaligen Schützengesellschaft wahrzunehmen.
Unterzeichnet war dieser Gründungsbeschluss von Ferdinand Ament, Martin Bähr, Theodor Born, Rudi Buchka, Willi Dröscher, Hans Klee, Richard Philipp und Ernst Vogel.
Am 6. November 1948 wurde der neue Verein beim Amtsgericht Lichtenfels - Registergericht in das Vereinsregister für Lichtenfels Band 11 Nr. 80, Seite 89, eingetragen. Der Vorstand setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden, dem stellvertr. Vorsitzenden, dem Schriftführer und dem Kassier. Vorsitzender war der Korbfabrikant Udo Krauss, sein Stellvertreter der Kaufmann Heinrich Spörl.
Der Gesellschaftsverein zählte am 6. November 1948 bereits 98 Mitglieder.
Am selben Tag (6.11.1948) stellte Udo Krauss zugleich beim Bayerischen Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung in Coburg, Bahnhofstraße 39, den Antrag auf Freilassung der Privil. Scharfschützengesellschaft Lichtenfels mit der durch das Landesamt ausgeübten Vermögenskontrolle.
Das Schützenhaus war nach dem 2.Weltkrieg Eigentum des Freistaates Bayern geworden, da die Schützengesellschaft nicht mehr bestand und nicht mehr wiedergegründet werden durfte.
Um die Gefahr zu bannen, dass das Haus als Kino oder Sonstiges in Beschlag genommen wurde, gründete man den Gesellschaftsverein.
Die außerordentliche Generalversammlung vom 17. November 1948 änderte die Satzung des Gesellschaftsvereins in zwei wesentliche Punkten.
Zunächst wurde der alte Name "Privil. Scharfschützengesellschaft Lichtenfels" wieder eingeführt.
Weiter erhielt § 2 der Satzung folgenden Wortlaut:
"Die Gesellschaft ist ein gemeinnütziger unpolitischer Verein. Sie bezweckt kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen sowie sportliche Betätigung unter den Mitgliedern zu pflegen und zu fördern, soweit dies nach den Gesetzen der Militärregierung zulässig ist."
Als Unterzeichner traten diesmal auf: Rudi Buchka, Fritz Koch, Hans Mahr, Heinrich Münch, Richard Philipp, Hans Scheuring und Ernst Vogel.
Am 15.Dezember 1949 wurde die Privil. Scharfschützengesellschaft wieder unter ihrem alten Namen in das Vereinsregister eingetragen.
Der Verein bemühte sich in der Übergangszeit redlich um die Ordnung der Finanzen. Durch zwei freiwillige Sammlungen unter den Mitgliedern wurde der Betrag von 2.265 Mark aufgebracht. Weiter stiftete Fabrikant Konrad Wagner zur Förderung des guten Zweckes gesondert 1.000 Mark.
Das erste Schützenfest nach dem Krieg
Das herkömmliche Freischießen führte vom 17. mit 24. Juli 1949 der Stadtrat Lichtenfels als "Volksfest" mit Kinderfest und Trachtenzug durch. Im darauf folgenden Jahr, vom 15. mit 23. Juli 1950, war die Schützengesellschaft nach einer Pause von zehn Jahren erstmals wieder in der Lage, das traditionelle Schützenfest aus eigener Kraft durchzuführen. Nachdem Udo Krauss gesundheitshalber sein Amt als erster Schützenmeister niederlegen musste und er aus diesem Grund zum Ehrenschützenmeister ernannt wurde, übernahm die Nachfolge Gaswerksdirektor Willy Peter.
Im Februar 1956 wurde Wilhelm Krautheim einstimmig zum ersten Schützenmeister gewählt.
Die Jahre von 1950 bis 1960 waren ausgefüllt mit reicher und wertvoller Aufbauarbeit. Die Privil. Scharfschützengesellschaft bewältigte in diesem Jahrzehnt eine Fülle großer Aufgaben.
Sie stellte nicht nur ihren guten alten Namen wieder her, sie wuchs gesellschaftlich und sportlich über sich selbst hinaus. Sie wurde unbestritten zu einer Hochburg im Vereinsleben der Stadt und des Umlandes.
Was hier Gemeinschaftsgeist unter guter Führung zustande brachte, verdient besonders ehrende Berücksichtigung. Es bleibt Sache der führenden Männer der Gesellschaft, zu diesem Aufstieg selbst das Wort zu ergreifen, um Freud und Leid, Sport und Vergnügen, Kameradschaft und Tradition recht zu würdigen.
Der Aufstieg in den letzten Jahren war stolz und ehrenvoll.
Die Kgl. privil. Scharfschützen-Gesellschaft Lichtenfels lebt und blüht und waltet, getreu dem Vorbild der Ahnen, besser denn je, sie bildet einen starken, Achtung gebietenden Fels im Zeitgeschehen unserer Stadt.